Die Algarve stand bei mir erst nicht auf der Wunschliste. Aber ich wollte mal was anderes sehen und überließ André den Wunschort. Er entschied sich für zwei Wochen Algarve. Den Rest übernahm ich dann und fand das perfekte Hotel für uns. Ein Adults-only-Hotel am Praia da Falesia. Direkt an der Steilküste, verbunden durch Holzstege mit dem Strand. Links Praia da Falesia, rechts Olhos d´Agua.
Von Hannover aus flogen wir Mitte September nach Faro. Mit dem Shuttle-Bus dann zum Hotel. Dieses Hotel war anders als alle anderen bisher. Wir wurden gebeten, unser Gepäck zur Seite zu stellen, uns in die Lobby zu setzen, einen Begrüßungsdrink zu uns zu nehmen und zu warten. Eine Dame kam auf uns zu, nahm unsere Daten auf und brachte uns dann unsere Zimmerschlüssel. Sehr entspannt.
Die folgenden zwei Wochen verbrachten wir viel Zeit am Strand, daher berichte ich nur von vereinzelten Tagen.
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Den Strand zu erreichen, war nicht so einfach, wie ich dachte. Die vielen Stufen runter, waren kein Problem. Doch wenn man müde ist, diese auch wieder hoch, das machte mich fertig. Ich war definitiv nicht fit. Das änderte sich dann aber in den zwei Wochen. Nach etwas mehr als eine Woche schaffte ich den Aufstieg, ohne aus dem letzten Loch zu pfeifen. Ich mag nun mal keine Stufen. Zu dem Zeitpunkt wohnten wir im Erdgeschoss.
Der Strand lag direkt an der roten Steilküste, umrandet von wunderschönen Bäumen. Wunderbar weicher Sand. Die Sonnenuntergänge waren magisch und ich hatte mich gleich in diesen Ort verliebt. Wir fanden einen anderen Gang zum Strand, welcher ohne Stufen war. Bei einem schrägen Pfad waren feste Schuhe trotzdem gut.
Unser Auto bekamen wir direkt ins Hotel geliefert und besuchten weitere Strände wie Albufeira und Praia da Rocha. Zudem besuchten wir die Sand-Skulpturen-Ausstellung Fiesa. Snoopy, Elsa, Elvis und viel mehr wunderschöne Sandskulpturen schmückten diesen Park.
Damit wir auch ganz entspannt vieles kennenlernen, buchten wir auch mehrere Ausflüge. Die Algarve-Tour führte entlang Lagos nach Silves, zu der Bucht von Ponta da Piedad und den südwestlichsten Punkt des Festlandes von Europa – Cabo de Sao Vicente in Sagres. Wir erfuhren einiges über Kork, blaue Kacheln und portugiesischen Wein. Zudem meinte unsere Reiseleiterin immer wieder, wie gemütlich die Portugiesen wären. Erst entschleunigen, dann noch langsamer werden, kurz vorm Stillstand – eben schön gemütlich. Nicht faul, nicht zu langsam, aber eben gemütlich, nicht gehetzt.
Hast Du schon mal Delfine live in der freien Natur gesehen? Ich bis dahin nicht. Umso mehr freute ich mich auf die Tour auf dem Schnellboot. Entlang der Steilküste und den Felsen der Algarve besuchten wir verschiedene Buchten, erfuhren, dass auch Orcas hier im Frühjahr waren und viel mehr. Mein Highlight an dem Tag waren die Delfine. Ich war so entzückt von ihnen, dass mir ein Quieken herausrutsche, als ich sie sah.
Eine weitere Tour auf dem Wasser bekam mir nicht so gut. Wir hatten eine Segelschiff-Tour mit Picknick gebucht. Da jedoch kein Wind war, fuhren wir schaukelnd mit rauchendem Motor entlang der Küste. Immer auf und ab. Mir wurde schlecht. Tolle Natur, aber ich musste mich zusammenreißen. Mit dem Beiboot ging es dann an den Strand, welcher nur vom Wasser aus zu erreichen war. Endlich wieder Boden unter den Füßen und kurz darauf auch was im Magen, ging es mir bereits viel besser. Wir gingen Baden in dem herrlichen Wasser und fuhren später wieder zurück. Diesmal zum Glück nicht mit solch einer schlimmen Übelkeit.
In unserem Hotel hieß es zwar +18, aber wir zogen den Altersschnitt doch erheblich runter. Es war mehr so plus 60. Dafür sehr ruhig. Wir wollten ein wenig Action, also fragten wir bei der Managerin nach, ob man irgendwo Stand-up-Paddling machen könnte. Sie buchte für uns einen Shuttle zu einem Strand, wo wir mit einer Gruppe entlang des Strandes in eine Grotte paddelten. Auf dem Meer ging es ganz gut. Jedoch bekam ich den Übergang in die Grotte nicht hin und plumpste rein. Mit der dicken Rettungsweste brauchte ich ewig, bis ich wieder aufs Board kam. Zumal ich Angst hatte, was unter mit schwimmen könnte. Nein, bloß nicht an Haie denken. D-Dömm, d-dömm. Nachdem ich endlich wieder auf dem Board war, waren wir in einer dieser tollen Grotten. Auf dem Weg zurück schaffte ich es ohne Absturz an den Strand.
Unser letzter Ausflug ging nach Lissabon. Wir durften an dem Tag früher zum Frühstück und fuhren früh morgens mit dem Bus nach Lissabon. Gegen Mittag kamen wir an. Sehenswürdigkeiten an dem Tag waren der Torre de Belem, Padrão dos Descobrimentos, die Kirche Mosteiro Dos Jerónimos, der Platz Rossio, der Aufzug von Santa Justa und die Ponta de 25 Abril. Unsere Reiseführerin brachte nach einem längeren stop warme, frische Pateis de Nata mit, sehr köstlich. Wir fuhren mit einer Straßenbahn den kleinen Hügel hinauf und genossen die Aussicht auf Lissabon. Im Hardrock Cafe aßen wir einen leckeren Burger. Am späten Abend waren wir wieder im Hotel.
Die Algarve hat uns sehr gut gefallen. Entspannte Leute, schöne Natur, alte Gebäude und wunderschöne Strände. Lissabon an einem Mittag ist sehr kurz, hat uns aber Lust auf einen längeren Besuch gemacht. Das Auto hatte sich gelohnt, um auch andere Strände und die kleinen Orte mal zu besuchen. Viele Sprachen englisch oder deutsch. Da ich in der Schule spanisch hatte, kam ich mit dem Portugiesisch gut zurecht. Sprechen ja, verstehen eher nicht so. Aber meistens brauchte ich es eh nur beim Bezahlen noch Eintritten oder Lebensmitteln. Es ist eine schöne Sprache. Bei einem nächsten Besuch werde ich versuchen, es besser zu sprechen und zu verstehen.
Was mich an der Algarve auch sehr faszinierte, waren die schönen Felsen direkt am Strand. Ich glaube, wir werden nochmal wiederkommen!
Zum Planen der Reise hatten wir uns für den ADAC-Reiseführer für die Algarve entschieden.
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