Smiling Places

Eifel

Grün, grüner, Eifel

Ob der Urlaub in der Eifel wie geplant stattfinden konnte, war ein paar Tage vor Abfahrt sehr fragwürdig. André war stark erkältet. Trotzdem fuhren wir an einem Samstag Ende April los, um ein paar freie Tage zu haben.

Unser Ziel: Bollendorf in Rheinland-Pfalz. Bollendorf gehört zur Südeifel und ist nur durch eine Flußbrücke von Luxemburg entfernt. Bollendorf liegt an der Sauer, welche hier Deutschland und Luxemburg teilt. Ein Eis am Wochenende holten wir uns daher bei der Tankstelle auf der anderen Seite des Flußes in Luxemburg.

Bollendorf als Startpunkt für unsere Ausflüge hatten wir uns bewußt ausgesucht, da hier eine Wanderung starten sollte.

Den Samstag verbrachten wir noch mit einem Spaziergang vor Ort. Bollendorf liegt am Jakobsweg, wie wir anhand der Muschel feststellten. Zudem ist dieser Ort perfekt für Digital Detox. Handyempfang ist echt schlecht.

Der Sonntag begrüßte uns mit viel Regen. Es sollte wohl einfach so sein, damit sich André nochmal einen ganzen Tag ausruhen konnte.

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Inhaltsverzeichnis

Bollendorf

Am Montag ging es dann endlich los. Vom Ort aus hätten wir auch mit dem Auto zum Waldhotel Sonnenberg fahren können. Dann hätten wir uns den Aufstieg erspart. Aber wir wollten an dem Tag das Auto stehen lassen. Gegen halb zehn kamen wir oben an unserem Startpunkt an. Eine Wegweisertafel zeigt, was wir bei unserer Rundwanderung sehen konnten. Vor uns hatten wir nun knapp 7 Kilometer und laut Reiseführer 3 Stunden, wenn man zügig geht und keine Pausen macht. Weil wir viel fotografieren, werden wir diese Zeiten niemals schaffen.

Der Wald empfing uns mit mystischen Nebel und ich mußte an zwei Sachen denken: entweder werden wir beobachtet und gleich enden wir in einem Horrofilm-Szenario, oder Elfen und Trolle fragen gleich nach dem Passierschein. Zumindest hatte wir uns darauf eingestellt, dass es dort Wildkatzen geben soll. Wir wußten, dass wir wahrscheinlich keine sehen würden, aber ihre Spuren konnte man sehen, wenn man einen Ort sah, an dem viele Federn lagen.

Also rein in die Nebellandschaft und rein in eine Welt, die ich mir nicht so grün und schön vorgestellt hatte. Bereits die ersten Steinformationen begeisterten mich sehr.

Weiter ging es, und die Sonne kam langsam raus. Hier im Wald mit dem Nebel konnte ich das erste Mal so richtig beobachten, wie der Morgentau verdunstet und nach oben steigt. Dazu die Sonnenstrahlen, welche es unwirkliches Licht im Wald zauberten.

Die „Grüne Hölle“ wurde nun angekündigt. Ein schmale Passage zwischen grünen, bemoosten Felswänden. Also hindurch und schon ist mal wieder raus. Zwischendurch rascheln die Blätter. Was war das? Eine kleine, süße Maus kann einen doch mehr erschrecken, als man denkt.

Es ging weiter, vorbei an weiteren bemoosten Felsen zum Eulenhorst. Auch wenn der Weg immer leicht in den Höhen schwankt, ist er sehr gut ausgebaut und einfach zu bewältigen. Wanderschuhe sind trotzdem gut, da es an manchen Stellen doch recht rutschig sein kann. Gegen 11:00 Uhr erreichen wir die Seehöhe, den ersten Aussichtspunkt mit Blick auf Bollendorf. Nach einer kleinen Pause ging es weiter durch das bemooste Wanderparadies. Beim nächsten Aussichtsplateau schauten wir auf Bollendorf und die Sauer. Man glaube es kaum, wir hatten perfektes Netz. Anscheinend mußte man sich seinen Handyempfang mit dem Aufstieg hierher verdienen. Wir wurden freudig mit besten luxembergischen Netz begrüßt.

Gegen 15:00 Uhr waren wir wieder ganz gemütlich in unserer Unterkunft.

Mullerthal

Gestern Wanderung Bollendorf, diesmal Start am Parkplatz (33 Rue Buurgkapp, 6211 Consdorf) kurz vor 8:00 Uhr. Der Parkplatz war noch komplett leer. Wanderschuhe an und los Richtung Schelmenlay und der engen Felsschlucht Rammelay. Die lag noch sehr im Dunkeln an diesem Morgen. Als ich etwas großes im Laub herumhuschen sah, wurde mir ganz anders. Es war auf jeden Fall haarig. Entweder eine riesige Ratte, das wäre am schlimmsten gewesen, oder eine Wildkatze oder eine normale Katze. Jedenfalls ging es ich durch die Schlucht mehr als zügig.

Früh aufzustehen hatte sich gelohnt, da wir bisher kaum andere Wanderer getroffen hatten. Das Mullerthal erreichten wir gegen 10:00 Uhr für eine kleine Pause am Wasser. Gestärkt ging es weiter zum Schiessentümpel, den wir kurz vor 11:00 Uhr erreichten. Da mehrere Parkplätze hier sind, wurde es langsam auch voller.

Der Schiessentümpel ist ein malerischer Wasserfall mit Steinbrücke. Für die beste Sicht auf den Wasserfalls und die Brücke geht es ein paar Stufen hinab.

Wieder auf der Brücken oben angekommen, überquerten wir die Straße und folgten dem Mullterthal-Trail weiter zur Eulenburg und zum Goldfraley. Die Anzahl der Wanderer, die direkt vor oder hinter uns wanderten, steigerte sich nun zunehmends, und der Trail wurde auch langsam schmaler. Ein paar Meter weiter, wußten wir auch warum. Wir waren wieder am Parkplatz angekommen, welcher brechend voll war.

Wir entschlossen uns erstmal für eine kleine Stärkung auf einer Bank und entschlossen uns, die Tour noch zu verlängern, da wir uns noch fit fühlten.

Bevor wir zum Rittergang, einer 40-45cm breiten Felsspalte, der dunklen Felsspalte Déwepetz und dem Adventure Kohlscheuer kamen, bekamen wir diverse Diskussionen mit, ob man denn wirklich eine Stirnlampe benötigen würde. Handylampe müsste doch reichen. Ich musste grinsen und dankte meinem Reiseführer, dass dort drin stand, dass ich eine Stirnlampe brauchen würde. Selbst André bezweifelte, dass wir eine benötigen würden. Trotz allem hatten wir uns kurz vorher Stirnlampen gekauft und die brauchten wir auch. Denn wenn es eng und dunkel ist, möchte man mit Sicherheit nicht auf einmal das Handy fallen lassen und dann im Dunkeln dieses noch nicht einmal wiederfinden.

Der Rittergang war extrem eng und ich musste ständig daran denken, dass hoffentlich keine Ratten oder großen Spinnen irgendwo auf uns warteten. Denn die Sicht in den Gängen war unterirdisch. Déwepetz ist absolut toll. Etwas weiter wartete das Adventure Kohlscheuer, ein nummerierter Einbahnweg. Auch wenn die restliche Wanderung an dem Tag bereits super gewesen war, waren diese drei Sehenswürdigkeiten unser absolutes Highlight an den Tag.

Glücklich und entspannt gingen wir gemütlich am unteren Wanderweg zurück zum Auto und fuhren zurück nach Bollendorf.

Kuhstall

Kurz nach 9:00 Uhr starteten wir bei Sonne vom Parkplatz aus und wanderten zunächst durch einen Buchenwald mit Blick auf den Halsbach. Als wir beim Perekop ankommen, ging es einige Stufen runter. Unten angekommen, kam jedoch die Ernüchterung. Der Weg, dem wir weiter folgen wollten, war gesperrt. Ebenso der andere Weg durch die Schlucht. Nachdem wir zunächst wieder den Aufstieg wagten, fanden wir zunächst nicht den richtigen Weg. Also nochmal runter. Beim gesperrten Weg durch die Schlucht kamen uns Leute entgegen. Die andere Seite des Weges war nicht gesperrt. Anscheinend war hier die Sperre noch nicht entfernt worden. Also wagten wir den Weg durch die Schlucht. Am Ende der Schlucht fanden wir tatsächlich keine Hinweis Schilder bezüglich der Sperrung.

Wieder auf dem Weg oben angekommen, wanderten wir von dort aus zum Kuhstall Hohllay. Wir konnten den Weg nicht wie geplant wandern, waren aber sehr froh, doch die für uns wichtigsten Punkte gesehen zu haben.

Gegen 14:00 Uhr kamen wir wieder beim Auto an.

Luxemburg und Burg Vianden

Nach drei Tagen wandern wollten wir nach Luxemburg. In meiner Schulzeit war ich mit meiner Latein-Gruppe in Luxemburg gewesen mit Besichtigung der Bockkasematten.

Nachdem wir am Glacis Square unser Parkticket gelöst hatten, spazierten wir durch einen Park Richtung Kasematten. Kurz Eintritt bezahlt und durch die vielen dunklen Gänge. Wieder draußen spazierten wir gemütlich durch die Stadt.

Auf dem Rückweg fuhren noch nach Echternach, ein niedlicher Ort. Gestärkt mit einem Eis ging es wieder zurück und wir planten unseren letzten Tag.

Burgen und Schlösser können spannend oder langweilig sein. Eigentlich hatte ich nicht so sehr Lust auf eine Burg, aber da André trotz Erkältung, die nun fast weg war, die Wanderungen mitgemacht hatte, durfte er den Tag planen. Also fuhren wir zur Burg Vianden.

Weit unten im Tal parkten wir und nahmen den Aufstieg zur Burg. Bereits der Eingang gefiel dann doch schonmal. Als wir dann die verschiedenen Säle besuchten und sich die Burg als Schmuckstück entpuppte, war auch ich ganz begeistert.

Fazit

Die Südeifel ist für uns ein Ort, an dem wir gerne nochmal wandern würden. Die vielen moosbewachsenen Felsen wirken niemals öde und die Wege schlängeln sich so schön, dass man kaum Wanderer sieht, sofern man nicht direkt an den Hauptsehenswürdigkeiten und nahe der Parkplätze ist. Frühes Aufstehen hat sich jedenfalls als sehr vorteilhaft für ruhiges Wandern entpuppt.

Als Wanderführer haben wir den von Rother-Eifel (ISBN 978-3-7633-4223-5) sowie die Kompass Wanderkarten Eifel (ISBN 978-3-99044-543-3)  gekauft.
(unbezahlte Werbung aus Überzeugung).

Für die Wanderung durch Kolhscheuer, Rittergang und Déwepetz sollte unbedingt eine Stirnlampe genommen werden.

Ansonsten empfehle ich gute Wanderschuhe, da manche Wege doch recht rutschig sein können.

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