Smiling Places

Ab in den Norden von Island

Von Hvitserkur zum Dettifoss

Nach Reykjavik und den Westfjorden ging es nun Richtung Ringstraße in den Norden.

Das Wetter blieb weiterhin sehr wechselhaft. 
Doch die wunderschöne Landschaft von Island machte alles wieder wett.

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Inhaltsverzeichnis

Hvitserkur und Kolugljúfur Canyon

26.07.2021: Nach dem Frühstück fuhren wir Richtung Laugarbakki. So hieß unser Hotel für eine Nacht.

Die Schafe in den Westfjorden waren sehr aggressiv. Während wir uns näherten, blieben sie auf der Straße liegen, kämpften miteinander und ignorierten uns. Als André hupte, wollte eins uns angreifen, oder eher gesagt, das Auto. Durch Sonne, Wind, Regen und wieder Sonne fuhren wir 3 Stunden, bis wir die Fjorde verließen und eine Pause mit Cola und Pizza einlegten. Unser Weg führte uns dann irgendwann auf die Ringstraße, die 1. Hier wurde der Belag besser und wir merkten, dass hier auch gleich mehr Verkehr war.

In Laugarbakki bekamen wir gleich unser Zimmer. Wir ruhten uns kurz aus und fuhren dann weiter nach Hvitserkur. Auch hier gab es Schotterpisten. Es war gerade Ebbe, also bekamen wir nicht das typische Bild mit einer Spiegelung. Aber es war trotzdem schön da. Wir suchten uns den Weg nach unten. Auch hier war ich froh, richtige Wanderschuhe dabei zu haben. Wir hatten Glück, denn es war mal kurz trocken. Auf dem Rückweg wollten wir eigentlich Pferde fotografieren, aber entweder regnete es zu stark, wir konnten nirgendwo parken oder die Pferde waren zu weit weg. Die meisten Leute halten einfach an und machen ihre Fotos. Aber das ist verboten. Wir fuhren weiter zum Kolugljúfur Canyon mit einem schönen Wasserfall. Da es wieder regnete, holte ich die Kamera erst raus, als ich unter der Brücke war.

Das vegane Essen im Hotel hätten wir uns sparen können. Es war zwar schön angerichtet, aber teuer und wenig. Wir hatten noch Hunger und verspeisten noch Energieriegel danach. Nach dem Essen gingen wir ausnahmsweise mal früher schlafen. Wir hatten unseren Hotelstop hier auch nur eingelegt, da die Fahrt vom Westen in den Norden ansonsten zu lang gewesen wäre.

27.07.2021: Wenn man an Corona denkt, denkt man eigentlich an Tische, die weit auseinander liegen. In unserem Hotel war eine französische Reisegruppe. Es war alles eng beieinander und ich war total genervt. Kennst Du das, wenn es eh schon in einem Cafe laut ist, aber eine Person muss immer alle übertönen? Es gab Instantkaffee, das Frühstück war nicht so toll und ich wollte nur noch weiter. Am Hotel sahen wir dann das erste Mal Pferde vom Nahen. Ich mag Pferde, also kurz raus, ein paar Fotos und dann weiter. Auf dem Weg sahen wir noch mehr Pferde, viele Wasserfälle und Schnee in den Bergen. Die Landschaft war schön, auch wenn auch wieder ein Wechsel zwischen Sonne, Nebel, Wind und Regen war.

Akureyri, Dettifoss, matschige Schuhe, keine Mücken und der Godafoss

In Akureyri kommen die Kreuzfahrtschiffe an. Wir parkten unser Auto beim Hotel. Da wir noch nicht einchecken konnten, gingen wir ins Restaurant Bautinn direkt nebenan. André hatte einen leckeren veganen Burger, ich vegane Tacos mit Falafel. Auf den Taccos war so viel Guacamole drauf. Lecker. Nachdem wir eincheckten in unser Zimmer (517), sahen wir, dass wir von dort aus die Kirche sehen konnten, die direkt beim Hotel ist. Sie sieht der von Reykjavik sehr ähnlich. Leider konnte man von den Stufen zur Kirche hoch auch in unser Zimmer reinschauen, also hielten wir die Vorhänge geschlossen. Während André ein Nickerchen machte, schaute ich schonmal, was wir danach machen könnten. Das Nickerchen war André mehr als gegönnt, denn er fuhr jeden Tag die ganzen Kilometer.

Wir entschieden uns für einen kleinen Stadtrundgang und gingen in eine Mall. Hier kauften wir uns bei netto isländische Wolle, Getränke und Naschkram. Bei Nieselregen schlenderten wir zurück. Der Ort an sich gefiel uns. Zum Abend hin wurde es auch ruhiger. Entweder waren dann alle beim Essen oder die Tagestouristen waren wieder auf ihren Schiffen.

28.07.2021:Bei der Autovermietung wurden wir bereits darauf hingewiesen, dass es einen Tunnel gibt, den man bezahlen muss. Unter tunn.is gaben wir unser Kennzeichen ein, zahlten 1.500ISK (ca. 10€) für eine Durchquerung des Tunnels und hatten 24 Stunden Zeit, diesen zu durchqueren. Das war schonmal einfach.

Ich hatte schon davon gehört, dass durch die Nutzung der geothermalen Energie das Warmwasser schwefelig riechen könnten. Bisher war es mir nicht aufgefallen, aber diesmal roch es im Hotel beim Duschen extrem nach Schwefel.

Beim Frühstück gab es einen Massenauflauf. Eine Reisegruppe hatte es sich im Hotel gemütlich gemacht und dementsprechend war es voll beim Frühstück. Wir hatten einen Tisch am Fenster uns gesucht und die Leute wollte sich zu uns setzen, um auch am Fenster zu sitzen. An sich nicht so wild, aber es war immer noch Corona im Spiel. Vielleicht dachten sie auch, wir gehören auch zur Reisegruppe. Wir wollten lieber unter uns bleiben und lehnten höflich ab.  Das Frühstück war ok, aber der Kaffee ging so. Das Oatmal war so ein seltsamer Reis, nicht ganz so meins. Die Brötchen waren lecker. Um 8:30 Uhr saßen wir schon im Auto Richtung Dettifoss. Erst die vielen Kilometer und dann nach und nach zurück fahren.

Der Mauttunnel ist 7 Kilometer lang. Entlang der Strecke zum Dettifoss änderte sich stets die Natur. Als wir endlich am Dettifoss ankamen, war es kalt, windig und nieselig. Also Regenjacke, Regenhose, Schal und Mütze. Zwiebeltechnik ist in Island ganz wichtig. Vom Parkplatz aus ging es entlang eines Weges, welchen man nicht verlassen durfte, zum ein Kilometer entfernten Dettifoss. Wir konnten ihn vom Weitem schon hören. Der Dettifoss ist gewaltig. 600 Meter weiter geht es dann zum Sellfoss, auch sehr schön.

Zurück beim Parkplatz nutze ich nochmal kurz das stille Örtchen. Ein besseres Dixieklo mit festen Haus, aber der Geruch ist wie bei einem Dixieklo.

Wir nahmen die gleiche Strecke wieder zurück. Ich mag es, wenn man zum Ende des Tages nur noch eine kurze Strecke vor sich hat, anstatt jeden ersten Punkt anzufahren und dann müde den langen Weg anzutreten.

Wir machten Halt in Námafjall. Dieser Berg liegt in einem Geothermalgebiet. Es gibt heiße Quellen, es riecht nach Eiern (schwefelig) und durch den Regen war alles matschig. Die Farben des Berges fand ich wunderschön. Eigentlich wollten wir dort auch wandern, aber der Matsch war so kraftvoll, dass er mir fast die Wanderschuhe auszog. Ein trockener Tag wäre besser gewesen.

Nach Gjotoja war es nicht weit. Eine kleine Grotte, berühmt aus Game of Thrones. Der Eingang ist sehr klein und es passen nur wenige Leute rein. Früher durfte man in dieser Grotte, welches warmes Wasser enthält, baden. Das Wasser schimmert blau und lädt auch echt zum Baden ein. Ich wartete geduldig, dass ich meine Fotos machen konnte, und schon ging es weiter.

Der Myvatn, ein See, der Mückensee heißt. Wir hatten uns für den See extra Moskitonetze für den Kopf geholt, weil an manchen Tagen diese Mücken eine echte Plage sein sollen. Die Stechen wohl nicht, aber sind halt zu tausenden unterwegs. Auf der Hinfahrt hatte ich mir den See angeschaut und fand an ihm nichts Besonderes. Wir fuhren auf an die Rückseite des Sees und fanden den märchenhaften Teil mit seinen vielen kleinen Inseln. Da es windig war und die Mücken sehr klein sind, waren keine Mücken weit und breit. Neben uns stand ein junger Mann, der eine Drohne flog. Ich sah kein Schild, aber da ich mich vorab erkundigt hatte, wußte ich, dass in diesem Gebiet Drohnenverbot war, wie fast überall in Island. Man brauchte eine Ausnahmegenehmigung oder musste Isländer sein. War wohl auch hier zuviel geworden mit den Drohnen. Daher hatten wir unsere zuhause gelassen. Die Strafen waren nämlich ziemlich hoch.
Unser letzter stop war der Godafoss. Wir fanden es hier wunderschön, nur dieser eiskalte Wind war echt nervig. Hier hatten wir auch endlich guten Empfang, also bezahlte ich schnell unsere Mautgebühr für den Tunnel zurück, bevor wir uns auf den Weg zum Hotel machten.

Bei einer Tankstelle prüften wir dann nochmal den Druck der Reifen, bevor es am nächsten Tag weiter Richtung Ostfjorde gehen sollte. Hierzu muss ich sagen, nicht jede Tankstelle hatte ein Luftdruckmessgerät. Da mußten wir dann doch mehrere anfahren. Leider fing der Reifen rechts hinten wieder an, schleichend seinen Druck zu reduzieren.

Wir aßen nochmal im Bautinn und planten dann unsere Fahrt für den nächsten Tag.

Fazit

Im Norden hat uns besonders gut die Vielfalt der Landschaft verzaubert. Ein Wechsel zwischen steinig, zu rostrot oder grün im Landesinneren und einer wahnsinnig schönen Kulisse am Meer.

Bei einem nächsten Rundtour würden wir mehr Zeit am Myvatn verbringen, hoffentlich mit genauso viel Glück wie an dem Tag.

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