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Reykjavik und der Golden Circle

Reykjavik, ein geschlossenes Hotel und ein perfektes Ende des Tages

Island war für mich in meiner Schulzeit ein Land, dass nur für „Pferdenarren“ interessant war. Zu kalt, zu weit weg. Wer will dort schon hin, wenn man Städte und Canyons haben kann in Amerika. Ja, Amerika war in meiner Schulzeit mein größter Traum. Doch Träume ändern sich. Ich fand Amerika beeindruckend von der Natur. Ich liebe schöne Städte-Trips, aber mit den Jahren hat sich meine Liebe zur Natur verstärkt, wahrscheinlich durchs Wandern. Wo gibt es noch Naturgewalten?

Island stand irgendwann auf der Bucket-List. Aber als ich ein Foto von einem Papageitaucher sah, war es um mich geschehen. Diesen süßen Vogel wollte ich unbedingt in echt sehen, zu hunderten, zu tausend. Also ging die Recherche los.

Nach vielen Rechnen, Planen, Umplanen, Verwerfen und neuem Planen ging es dann im Juli 2021 endlich los. 3 Wochen Island. 3 Wochen ein Auto und insgesamt 9 verschiedene Unterkünfte. Ich war hypernervös, ob auch alles klappen würde. Ob sich die Einreisebestimmungen nochmal ändern würden. Ob wir geimpft wären. Zur Sicherheit machten wir auch einen PCR-Test, um ganz sicher zu gehen.

Unser Reisebüro unseres Vertrauens in Hannover-Anderten half uns bei der Buchung. Wir hatten so gut wie alles bereits fertig geplant. Doch nicht alles konnte bestätigt werden, denn ein Hotel macht in dem Sommer nicht auf. Also noch schnell Umbuchung. Ihre Hilfe war Gold wert.

Am 18.7.2021 ging es dann endlich mit dem Auto Richtung Frankfurt für eine Übernachtung im Ibis Hotel. Unser Auto durfte die 3 Wochen dort Urlaub von uns machen. Wir aßen noch eine leckere Pizza und genossen einen warmen Tag.

19.07.2021: Endlich konnte es losgehen. Der Shuttle-Service war aufgrund von Corona ein Taxi, was uns sehr gut gefiel. Auf zum Flughafen, dort in den Shuttle-Bus zum Terminal für Iceland-Air. Die Schlange am Check-in-Schalter war bereits lang, als wir endlich drankamen, war sie nochmal dreimal so lang. Der Check-in dauerte ewig, da neben dem Pass noch ein Einreise-Code und das Impfzertifikat kontrolliert wurden. Durch diese längere Check-in-Phase hatten wir dann auch eine Verspätung von einer Stunde. Während des Fluges gab es auf dem Bildschirm vor uns Filme, Serien und auch kleine Videos über Island.

Die Ankunft gestaltete sich ähnlich wie der Check-in. Kurz Koffer holen und dann in eine lange Schlange einreihen. Nach einer Stunde waren wir an der Reihe, unsere Einreiseregistrierung, den Pass und unser Impfzertifikat zu zeigen. Das ging sehr schnell und problemlos, und schon waren wir in Island eingereist. Wir suchten unseren Mietwagen-Anbieter. Hier mußten wir mit einem Shuttle-Bus hinfahren. Man hätte auch zu Fuß hingehen können, aber mit Koffer doch etwas mühsam.

Nach Übergabe des Mietwagens, einen Touareg Elegance 4×4, und einer weiteren Versicherung wegen Asche, Sand und Lava, fuhren wir dann endlich zum Hotel. Es war bereits 18:00 Uhr und ich freute mich auf eine Dusche und etwas zu Essen. Wir parkten vorm Hotel und fanden ein Schild, dass das Hotel geschlossen wäre und wir eine Service-Nummer anrufen sollten. Noch waren wir entspannt. Bestimmt würde man uns woanders unterbringen. Leider ging da keiner ans Telefon. Einen Bauarbeiter fragte ich, was mit dem Hotel wäre. Grundrenovierung, noch mehrere Monate lang. Ok, dann riefen wir bei unserer Reiseleitung vor Ort an. Hier bat man uns, für diese Nacht selber etwas zu finden. So langsam bekam ich Panik. Internet sei Dank hatten wir Empfang und schauten uns um, wo noch was frei sein sollte. Wir fuhren einige Hotels an, aber die Infos im Internet waren nicht korrekt. Viele waren wohl überbucht.

Um 22:00 Uhr fanden wir endlich ein Hotel, mit Parkplatz sogar, nahe der Innenstadt, welches uns sogar für 3 Nächte aufnahm. Denn 3 Nächte hatten wir in dem anderen Hotel auch geplant. Die Kosten bekamen wir im Nachgang erstattet.

Wir fielen ziemlich müde, aber glücklich ins Bett. Ich schrieb unsere Reiseberaterin in Hannover an und bat sie, die anderen Hotels nochmal checken zu lassen, da es in den anderen Gegenden meist keine große Auswahl an Alternativen gab. Tags darauf kam auch gleich die Nachricht, dass der Rest klappen würde.

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Inhaltsverzeichnis

Reykjavik

20.07.2021: Unser Hotel, das Hotel Holt, war bestückt mit einer Gemälde-Sammlung über Island. Selbst im Frühstücksraum hingen zig Gemälde. Das reichhaltige Frühstück war gut. Bei manchen Sachen mußte ich erstmal nachfragen, was es wäre. Der Skyr war sehr gut. Fisch esse ich nicht.

Nach dem Frühstück gingen wir zunächst zur Handknitting Association, wo wir uns Island-Strickjacken und eine Mütze holten. Der Laden ist recht teuer, aber echt isländische Wolle und Handgearbeitet vor Ort. Die Formen und Muster der anderen Läden gefielen mir nicht so gut, auch wenn diese günstiger sind, da sie die Wolle ins Ausland versenden und dort stricken lassen. Kurz zurück zum Hotel, den Einkauf wegbringen für freie Hände und auf ins Getümmel.

Auch wenn es mit Sicherheit einen Bus nach Perlan gab, wir wollten Reykjavik kennenlernen. Also gingen wir zu Fuß nach Perlan. Bereits der leichte Ausstieg bereitete uns eine Freude. Durch dicke Büsche und Bäume dachte man, man wäre im Wald, obwohl wir nah an der Straße waren. Es blühten Lupine gerade. Ich mag Lupine. In Perlan kauften wir uns ein Ticket und besuchten das Plantarium, einen künstlichen Eistunnel und eine Ausstellung über Island. Oben angekommen, gönnten wir uns nach einem Gang über die Aussichts-Terasse Kaffee und Kuchen. Dass die Kuppel sich langsam dreht, merkten wir erst, als wir das Kaffee nicht mehr sehen konnten. Wir waren so vertieft in unsere Gespräche über erste Eindrücke, dass wir es einfach nicht merkten. Doch als wir es bemerkten, wurde uns kurz komisch.

Nach dem Kaffee liefen wir gestärkt wieder Richtung Hotel. Die Kirche Hallgrímskirkja hatten wir morgens beim Shoppen bereits gesehen. Dieses beeindruckende Gebäude war nun unser erster Stop. Weiter ging es Richtung Wasser zu einem Kunstobjektt und zum Konzerthaus Harpa. Entlang der Altstadt flanierten wir weiter und suchten uns ein Restaurant. Im Hornid sollte es gute Pizza geben. Das können wir bestätigen. Yummy!
Zurück im Hotel ruhten wir unsere Füße aus, planten den nächsten Tag und André startete das tägliche Abendritual: Bilder sichern.

Golden Circle

21.07.2021: Nach dem Frühstück fuhren wir zum goldenen Ring. Vorbei an allen Sehenswürdigkeiten und bereits sehr begeistert von der Natur starteten wir mit dem Gullfoss. Regenhose und Regenjacke sind hier angebracht, denn die Gischt ist heftig.
Die Ausflugsbusse kommen wir regelmäßig an und wir versuchten, ein wenig Abstand zu halten. Denn zu diesem Zeitpunkt brauchte man in Island keine Maske tragen. Island war frei von Corona. Wir hielten trotzdem Abstand. Recht nass von der Gischt holten wir uns eine Kleinigkeit im Cafe des Informationszentrum und machten uns auf den Weg zum Strokkur. Der Geysir spuckte zu dem Zeitpunkt ca. alle 10 Minuten eine Fontäne in die Höhe. Es war sehr imposant. Da es recht windig war, konnten man den Aufbau der Fontäne nicht sehen. Heiße Nebelschwaden gaben die Sicht nicht frei. Das Wasser ist heiß und überall sind Warnschilder, man sollte das Wasser nicht anfassen. Und was machen die meisten Erwachsenen? Natürlich, anfassen. Wir gingen den Hügel beim Strokkur hinauf, um das Gebiet auch von oben zu sehen. Da anscheinend viele nicht auf den Wegen blieben, wurden die Wiesen eingezäunt zum Schutz der Natur.

Der Weg führte uns nun zu den Kontinentalplatten in Pingvellir. Allein der Nationalpark hier ist wahnsinnig schön. Am Parkplatz angekommen schaute ich mir erstmal den Parkautomaten an. Hier sollte man das Kennzeichen eingeben. Also zurück zum Auto, Kennzeichen fotografieren und zurück zum Automaten. Nach der Eingabe wußte der Automat sogar, welchen Wagen wir hatten und welche Farbe dieser hat, wow. Big Brother is watching you. Wir bezahlten mit Karte die Gebühr und schauten uns dann die verschiedenen Wege entlang der Kontinentalplatten an. Zu unserem Glück waren wir morgens hier vorbei gefahren, denn die ganzen Reisebus-Gruppen waren bereits weg. So konnten wir viele Fotos von der Almannagjá (Allmännerschlucht) ohne andere Leute machen. Auch wenn ich Strokkur und Gullfoss mega fand, waren die Kontinentalplatten mein Highlight des Tages. Zudem hatten wir gegen späten Nachmittag endlich T-Shirt-Temperaturen erreicht.

Glücklich und hungrig fuhren wir zurück nach Reykjavik, direkt zum Hagkaup, einem Lebensmittelgeschäft. Während André sich Brötchen, Tomaten und Gurke holt, schlug mein Herz für die Auswahl an Skyr. Da am Flughafen bereits Werbung für die Marke Iseyskyr gemacht wurde, wählte ich hiervon zwei Becher aus. Lecker, sehr lecker. Im Hotel aßen wir schnell was, sicherten unsere Fotos und packten unsere Sachen für den nächsten Tag. Denn es sollte weiter noch in den Westen gehen.

Fazit

Reykjavik ist eine schöne Stadt, welche wir gut zu Fuß erkunden konnten.

Den Golden Circle hätte ich am Liebsten noch ein weiteres Mal gemacht oder noch mehr Zeit dafür gehabt. Denn ständig gab es schöne Plätze, an welchem wir gerne Pause gemacht hätten.

Nach dem Stress mit unserem geschlossenen Hotel waren wir endlich im Urlaub richtig angekommen, und Island hatte sich bereits in den zwei Tagen in unsere Herzen geschlichen.

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