Smiling Places

Kaisergebirge

Zahmer und Wilder Kaiser

Morgens um 6:00 Uhr holten André und ich seinen Vater ab und wir machten uns auf den langen Weg Richtung Walchsee im Kufsteiner Land.
Andrés Vater war früher öfter dort gewesen und wollte nun seinen 80. Geburtstag dort feiern.

Über Magdeburg ging es weiter nach Leipzig, Nürnberg und München. Trotz eines Samstags kamen wir erstaunlich gut durch und waren gegen 15:30 Uhr endlich am Walchsee angekommen, wo wir auch Andrés Tante und ihren Ehemann trafen.

Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung.

Inhaltsverzeichnis

Welzenhof

Der Welzenhof ist besteht aus einem wunderschönen alten Bauernhaus mit Stall, Wiese und Blick auf den Zahmen Kaiser. Geleitet wird dieses von Rosi Greiderer und ihrem Mann Leo.

Nach einem kurzen Abendessen im Moarhof (André hatte eine Backofenkartoffel mit Gemüse und ich eine Pizza aus dem Steinofen) gegenüber, machten wir es uns bei schönstem Sonnenuntergang gemütlich auf der Terrasse und planten den nächsten Tag.

Wandern und Klettersteige am Stripsenjoch

Morgens standen wir früh um 6:00 Uhr auf, um früh starten zu können. Mit dem Auto fuhren wir zur Griesner Alm, wo wir 4€ Maut bezahlen mußten. Also am besten immer Kleingeld dabei haben. Die Maut wird für die Pflege der Straßen und der Wanderwege genutzt. Wir dachten, gegen 8:30 Uhr wäre es noch ruhig hier, aber der Parkplatz war schon recht voll, wobei hier auch auch die Leute parken, welche dann auf der Hütte am Stripsenjoch übernachten.

Wanderstöcke ausgepackt, Rucksack geschultert und los ging es die ersten Höhenmeter. Knapp 800 wollten wir heute bewältigen. Der Weg fing gut an, auch gleich recht steil und wurde dann zu einem Weg voller Schotter. Bergauf ganz ok. Beim Anstieg merkte ich schon, ich bin ein absoluter Flachländer. Während 25 Kilometer durch den Deister kein Problem darstellten, zeigte der Berg uns, dass man sich den Weg wirklich erarbeiten musste. Drei Kilometer sind nicht weit viel, aber es ging stets immer höher. Nachdem wir die Baumgrenze erreicht hatten, eröffnete sich das schöne Bergpanorama vom Wilden Kaiser. Das Stripsenjochhaus kam endlich in greifbare Nähe. Bei 30 Grad und Sonnenschein erreichten wir endlich das Stripsenjochhaus und bestellten uns Getränke und Kaiserschmarrn. Wir wollten uns eine Portion teilen, da wir den Magen nicht zu voll haben wollten für den folgenden Klettersteig. Der Hüttenwirt hatte aber unseren Hunger wohl richtig gedeutet, denn wir bekamen eine mega große Portion Kaiserschmarrn mit leckeren Apfelmus. Super lecker und das bei der wundervollen Aussicht.

Nach dem Essen telefonierten wir noch kurz mit Andrés Papa, dass wir für den Aufstieg doch länger gebraucht hatten als gedacht und wir daher insgesamt später zurück wären. Damit sich niemand Sorgen macht und auch weiß, wo man ist.

Gestärkt ging es weiter hoch zu den Übungsklettersteigen. Der Hundskopf fing mit einer steilen, starken C-Passage an und wurde dann besser. Am Ende des Hundskopfes sollte man aufpassen, da hier viel Geröll ist. Es ging weiter zum unteren Stripsenkopf, welcher sich als leicht erwies. Eine schöne Kletterei. Am Ende dieses Klettersteigs ist noch mehr Geröll vorhanden. Den letzten Klettersteig zum Stripsenkopf schenkten wir uns, da wir durch die Wärme an diesem Tag bereits recht kaputt waren. Also nahmen wir den „Wanderweg“ zum Stripsenkopf, welcher sich als kleine Kletterei auf Hände und Füße und einen kurzen, schmalen Weg erwies, an welchem es links und rechts abwärts ging. Mir wurde kurz etwas schwindelig, aber dann hatten wir es auch schnell auf den Stripsenkopf auf 1.807 Meter geschafft. Die Aussicht ist wunderschön.

Nach einer kurzen Pause schnappten wir uns die Stöcker und wagten den Abstieg durch Geröll und Schotter, während wir ab und zu mal ausrutschten, wenn Steine ins Rutschen gerieten. Gegen 18:30 Uhr waren wir dann wieder am Walchsee und genossen ein kühles Getränk und was zu Essen. Während wir bei unserer Unterkunft einen Schlummertrunk nahmen, schlief ich fast im Sitzen an Andrés Schulter ein. Frische Bergluft, viele Höhenmeter und Klettersteige. Ich war glücklich und müde.

Aschinger Alm

Den nächsten Tag fuhren wir mit den anderen drei zur Aschinger Alm. Ein kurzer Spaziergang, eine kleine Erfrischung auf der Alm und auf dem Weg zurück ein kurzer Spaziergang am Walchsee.

Die Katze beim Welzenhof hatte Junge bekommen, welche wir uns im Stall anschauten. Ebenso waren gerade ein paar Kühe da, welche Junge bekommen hatten. Ansonsten sind die Kühe auf der Alm. Leo zeigte uns seine Destillationsanlage für den selbst gebrauten Obstler, erklärte uns den Prozess und die Anforderungen vom Finanzamt. Den Obstler probierten wir und stellten auch fest, dass dieser mit den Jahren immer weicher schmeckt. Nebenbei spielten wir ein paar Runden Tischtennis.

Von Kufstein mit dem Kaiserlift zur Brentenjochalm

Den nächsten Tag hatte André’s Papa seinen 80. Geburtstag. Wir fuhren nach Kufstein, um mit dem Kaiserlift zur Brentenjochalm zu fahren. In Einer-Sitzen ging es über zwei Etappen hoch zur Alm.

Die Aussicht auf den Wald und später auf die Berge war wunderschön. Bei der Alm gab es Alpakas, welche man sich anschauen konnte. Nach dem schönen Ausblick fuhren wir wieder runter ins Tal und zurück zum Walchsee.

Klettern am Gamsfels bei der Gaudeaushütte

Am folgenden Tag fuhren André und ich früh zur Wochenbrunner Alm.
Auch hier mußte Maut bezahlt werden. Von hier aus gingen wir hoch zur Gaudeaushütte und weiter zum Kaiserklettergarten.
Wir wählten den Gamsfelsen. Vor Ort war schon ein Paar am Klettern. Die Routen waren sehr gut gesichert und am Ende mit Ring oder mit Clip, daher benötigten wir zum Sichern nur unsere Exen und das Equipment zum Sichern und Ablassen. Es war eine schöne Kletterei und es wurde auch nicht viel voller. Nur ein weiteres Pärchen kam vorbei.

Nach ein paar Stunden packten wir unser Equipment und genehmigten uns noch eine Mahlzeit auf der Gaudeaushütte, bevor wir uns mit Stöckern bewaffnet an den Abstieg machten.

Lochner Wasserfall

Der nächste Tag war dann Andrés Geburtstag. Da das Wetter nicht so schön sein sollte, wählten wir eine kleine Wanderung in der Nähe. Auf dem Parkplatz zur Ottenalm nutzen wir unsere Kaiserwinkelkarte (Kurkarte) und brauchten daher fürs Parken nicht zu zahlen.

Zu Fuß ging es dann hoch zum Lochner Wasserfall. Immer geschützt im Wald über Stock und Stein und viele Stufen hinauf zu einem Wasserfall mit klaren Wasserbecken. Während ein Kind mutig ins Wasser sprang, gefroren unsere Füße schon beim ersten Kontakt mit dem Wasser. Es war so eisig kalt, aber erfrischend.

Gegen Mittag waren wir wieder zurück und genehmigten uns einen kleinen Mittagsschlaf, den ich auch dringend brauchte, da sich meine Erkältung, welche ich seit dem zweiten Tag hatte, nun auch im Kopf bemerkbar machte. Erfrischt fuhren wir dann zum Fischerwirt für ein leckeres Abendessen.

Kössen und eine Käserei

Für den nächsten Tag war schlechtes Wetter angesagt, also planten wir alles sehr locker. Wir fuhren mit Andrés Papa nach Kössen und schauten uns den Ort an. Auch hier hatten André und seine Familie öfter Urlaub gemacht. Da ich eh neue Bergstiefel brauchte, kaufte ich mir vor Ort welche bei Giesswein, welche Schuhe aus Merinowolle herstellen. Dazu die passenden Socken.

Später fuhren wir zur Käserei Plangger und schauten uns den Felsenkeller an mit dem Käselager.
Da das Restaurant gerade Urlaub hatte, aßen wir lecker beim Ledererwirt.

Auf dem Rückweg kaufte André sich noch ein einem Sportgeschäft beim Walchsee Wanderklamotten. Auf dem Rückweg fing es dann an zu Regnen. Eher zu schütten. In anderen Teilen von Österreich und auch in Italien war es ein regelrechtes Unwetter mit starken Regenfällen. Wir waren zum Glück geschützter.

Am nächsten Tag fuhren wir bei Regen dann zurück. Ab Nürnberg besserte sich das Wetter und in Hannover hatten wir strahlenden Sonnenschein.

Fazit

Wir hatten in der Woche sehr viel Glück gehabt mit dem Wetter und konnten die Dinge, die wir uns anschauen wollten, auch wirklich umsetzen. Mit den Zustiegszeiten hatten wir uns leicht verschätzt, aber auch das hatte dann gut geklappt.

Bei unseren Bergtouren hatten wir stets genug zu Essen und Trinken, eine Trillerpfeife, einen Biwaksack und ein erste Hilfe-Set dabei. Ebenso genug Kleingeld, da man nie weiß, ob man mit Karte zahlen kann. Gutes Schuhwerk ist nötig.

Bei den Almen sind wir zwar Kühen begegnet, die waren jedoch nie interessiert und grasten gemütlich.

Das Kufsteiner Land und der Wilde Kaiser sind auf alle Fälle eine schöne Gegend zum Wandern, Klettern und für Klettersteige.

Die Reiseplanung machten wir mit folgenden Büchern und Websites:

Kompass Kaisergebirge ISBN 978-3-99044-045-2
Kletterführer Bayrische Alpen 2-Out of Rosenheim und Kufstein ISBN 978-3-95611-130-3

Website Wilder Kaiser

Website Kufsteiner Land

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner